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"Mehr vom Nährenden, mehr vom Hinschauen, mehr vom Berühren, mehr vom Vertrauen – also genau das, was kein Mobiltelefon liefern kann, ist es, was wir benötigen. Warum? Weil es Angst und Misstrauen entmachtet.
So wie ein Kind ein ganzes Dorf braucht, um zu gedeihen, brauchen auch Erwachsene viele Augen, viele Ohren, viele Hände."

Irmtraud Tarr – "Resonanz als Kraftquelle"

METHODE & ARBEITSWEISE

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Individualpsychologie
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INDIVIDUALPSYCHOLOGISCHE PSYCHOTHERAPIE

Die individualpsychologische Psychotherapie ist eine spezielle und vielseitig einsetzbare Methode. Sie dient sowohl der Behandlung verschiedener psychisch, psychosozial und psychosomatisch bedingter Leidenszustände und Erkrankungen, als auch der „Selbsterfahrung“ im Sinne einer umfassenden „Persönlichkeitsentwicklung“. 

Mein Therapieangebot passt sich an Ihre individuellen Bedürfnisse und Ziele an. Diese können sich auf Ihre Symptome, Ihr Verhalten, oder auf eine langfristige Veränderung Ihrer Persönlichkeit und Ihres Lebensstils, fokussieren.

Daher biete ich Kurz-, Mittel- und Langzeitprozesse an.

Mit Ermutigung als therapeutische Grundhaltung, möchte ich Ihnen bei der Stärkung Ihres Selbstvertrauens behilflich sein und Sie dabei unterstützen, Ihre individuellen Herausforderungen, vor denen Sie bisher zurückgeschreckt sind, zuversichtlicher anzugehen!

Im Jahr 1911, begründete der österreichische Arzt und Psychotherapeut Alfred Adler (1870-1937), die Theorie der Individualpsychologie.  Im Zentrum der Individualpsychologie steht Alfred Adlers Menschenbild. Dieses beschreibt uns Menschen als ganzheitliche, zielgerichtete, schöpferische und soziale Wesen, die stets in Bewegung sind. Unser Körper, unser Geist und unsere Seele sind miteinander verbunden, wirken aufeinander ein und bilden eine unteilbare Einheit. Aus diesem Grund haben Probleme und Störungen in einem Bereich, Auswirkungen auf die anderen Lebensbereiche.  Alfred Adler betonte zudem die Beleuchtung des sozialen Umfelds und der individuellen Erfahrungen, um die psychische Entwicklung eines Menschen zu verstehen. Basierend auf dieser Annahme, ging Alfred Adler davon aus, dass ein Großteil unserer psychischen Aktivität unbewusst oder vorbewusst abläuft und unsere Kindheitserfahrungen, sowie frühen Beziehungen, eine wichtige Rolle für unsere Entwicklung spielen. Das Gegenwärtige hat in der individualpsychologischen Psychotherapie ebenso eine große Bedeutung. Allerdings fehlen uns heute für manche Gefühle und Erinnerungen die Worte und Bilder, es ist schwer diese einzuordnen, da sie in der Kindheit erlebt und nicht gänzlich (emotional) verstanden wurden. Folglich zielt die Individualpsychologie darauf ab, unbewusste Inhalte früher Lebenserfahrungen bewusst werden zu lassen und diese zu verarbeiten. Adler glaubte, dass das Minderwertigkeitsgefühl ebenso eine zentrale Rolle in unserer psychischen Entwicklung spielt. Das Minderwertigkeitsgefühl ist ein grundlegendes menschliches Gefühl, das dem Erleben des kleinen Kindes im Vergleich zu seiner Umgebung entsteht. Dieses Gefühl ist jedoch subjektiv und erst dann spürbar, wenn man sich mit anderen Menschen vergleicht. Wir Menschen sind dazu geneigt Situationen zu vermeiden, in denen wir uns minderwertig fühlen. Um Minderwertigkeitsgefühle nicht erleben zu müssen, versuchen wir diese durch gewisse Verhaltensweise zu überspielen und zu kaschieren. Wenn wir uns anderen unterlegen fühlen, kann es auch passieren, dass wir versuchen mehr zu sein als die anderen und die anderen zu übertrumpfen, um unseren eigenen Wert wieder herzustellen. Dieser Vorgang ermöglicht jedoch keinen Ausgleich, sondern einen Über-Ausgleich. Somit kann das Minderwertigkeitsgefühl und deren Kompensationsstrategien den Grundstein für problematische Entwicklungen legen. Das Minderwertigkeitsgefühl wird sowohl als belastend, als auch als treibende Kraft erlebt, die uns Menschen dazu motiviert nach Überlegenheit zu streben und Mängel zu überwinden. Eine individualpsychologische Behandlung soll Ihnen daher ermöglichen ihr Minderwertigkeitsgefühl zuzulassen, sich mit allen Schwächen zu akzeptieren oder sich um Weiterentwicklung zu bemühen.  Neben dem Minderwertigkeitsgefühl, ist das Konzept des Lebensstils in der Individualpsychologie sehr bedeutsam, da dieser großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere psychische Gesundheit hat. Der Lebensstil umfasst mehrere Aspekte wie die Art der Zielerreichung, die Bewältigung von Problemen, das Selbstkonzept, die Einstellung zur Arbeit, das Verhalten in zwischenmenschlichen Beziehungen und die allgemeine Haltung gegenüber dem Leben. Laut Adler ist der Lebensstil einer Person eine schöpferische Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt und stark von unseren individuellen Kindheitserfahrungen, frühen Beziehungsgestaltungen, den vermittelten Werten, Überzeugungen und der Erziehung geprägt. Demgemäß, legen wir uns alle einen weitgehend unbewussten und unverstandenen, doch individuellen Fahrplan zurecht, um vom subjektiven Ausgangspunkt zur Vollkommenheit zu gelangen. In der individualpsychologischen Behandlung widmen wir uns der gemeinsamen Erforschung und Bewusstwerdung Ihres Lebensstils und setzen uns mit Ihren eigenen Zielen, Werten und Verhaltensmustern auseinander. Auf diese Weise wird es möglich seinen Lebensstil aktiv zu gestalten und gegebenenfalls anzupassen. In der individualpsychologischen Psychotherapie liegt beim Ergründen des menschlichen Verhaltens der Fokus nicht bloß auf der Ursache, welche in der Vergangenheit liegt und in die Gegenwart wirkt, sondern auch auf der Ausrichtung der Lebensenergie. Da das menschliche Handeln auf ein bestimmtes Ziel, einen bestimmten Zweck und eine bestimmte Wirkung gerichtet sind, werden neben der kausalen Frage nach dem "Woher?“, die finalen Fragen nach dem "Wozu?“ und „Zu Welchem Zweck?“ zentral. Daher hat in der individualpsychologischen Psychotherapie das gemeinsame Untersuchen und das gemeinsame Verstehen des Sinns, Ziels und Zwecks hinter den Verhaltensmustern und Symptomen, eine große Bedeutung. Auf die Weise können neue Wege für das Innen- und Außenleben entdeckt werden.

In der individualpsychologischen Psychotherapie werden Sie als einzigartiges Individuum, im Kontext Ihrer sozialen Beziehungen und der Auseinandersetzung mit Ihrer Umwelt verstanden und ins Zentrum gerückt. Im Zuge des individualpsychologischen Therapieprozesses, wird immer wieder gerne gemeinsam ein Blick in die Vergangenheit geworfen, da frühe individuelle Erfahrungen und das soziale Umfeld, einen großen Einfluss auf die menschliche Entwicklung haben. Für ein tieferes emotionales Verstehen Ihrer Gesamtpersönlichkeit- und Befindlichkeit im Hier & Jetzt, zielt die individualpsychologische Behandlung darauf ab, frühe Lebens- und Beziehungserfahrungen  bewusst werden zu lassen. Sobald diese frühen Inhalte ins Bewusstsein rücken, kann der Verarbeitungsprozess beginnen. Im Zuge dessen, wird der weitgehend unbewusste und unverstandene Lebensstil, der auf unser Wohlbefinden und unsere psychische Gesundheit einwirkt, gemeinsam erforscht und dem Bewusstsein eröffnet. Dabei richtet sich der Fokus auf die bewusste Auseinandersetzung mit dem Selbstkonzept, den eigenen Zielen, Werten und Verhaltensmustern. Auf diese Weise wird Ihnen ermöglicht Ihren Lebensstil aktiv zu gestalten und diesen gegebenenfalls anzupassen, um sich selbst alternative Erlebnis- und Handlungsmöglichkeiten zu verschaffen.  

Im individualpsychologischen Therapieprozess, sind das gemeinsame Untersuchen und Verstehen des Sinns, Ziels und Zwecks hinter gewissen Problemen, Symptomen und Verhaltensmustern, sehr bedeutsam. Mit Hilfe von Metaphern und Geschichten, die Ähnlichkeiten mit Ihrer Problematik aufweisen, können auch kleine Impulse gesetzt werden, um Ihre aktuellen Probleme in einen Bedeutungsrahmen zu fassen. Auf diese Wiese können Sie neue Wege für das Innen- und Außenleben entdecken und sich selbst einen wirksamen  Entwicklungs- und Veränderungsprozess ermöglichen. 

ARBEITSSCHWERPUNKTE

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Der Schwerpunkt meiner psychotherapeutischen Arbeit fokussiert sich auf folgende Themenbereiche:

 

  • Angststörungen

  • Depression und depressive Störungen

  • Stress und Erschöpfung

  • Verlust und Trauer 

  • Selbstwertprobleme

  • Trauma und Belastungsstörungen

  • Psychosomatische Beschwerden

  • Medien – und Verhaltenssüchte

  • Essstörungen

  • Sexualität

  • Beziehung und Partnerschaft

  • Ausbildung und Beruf

  • Identitätsfindung, Identitäts- und Sinnkrisen

  • Biografiearbeit

  • Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung

INTERSEKTIONALER ANSATZ

Intersektionaler Ansatz

Ein intersektionalitäts-informierter Ansatz unterstützt dabei Ihre individuellen Lebensumstände, die Wechselbeziehungen sozialer Ungleichheiten und Machtverhältnissen, in den Blick zu nehmen und differenzierter auf Ihre Themen einzugehen. 

 

Mein Anspruch an die psychotherapeutische Behandlung ist es die Zusammenhänge des Weltgeschehens ganzheitlich zu betrachten und gesellschaftliche Machtverhältnisse miteinzubeziehen. Vor allem im psychotherapeutischen Setting sollen Themata rund um Rassismus, Sexismus, Diskriminierung, Ausgrenzung und Unterdrückung jeder Form, ihren Platz finden. Insofern halte ich es für absolut notwendig Menschen, die der unsichtbaren universellen Norm nicht angehören und aufgrund bestimmter Länder-, Gruppenzugehörigkeiten und verschiedener wahrnehmbarer, beziehungsweise nicht unmittelbar wahrnehmbarer (Erkennungs)-Merkmale, abgewertet, ausgegrenzt und benachteiligt werden, ernst zu nehmen. Anstatt solche Erfahrungen zu bagatellisieren und Leidtragende zu pathologisieren, ist es mein Anliegen mich emotional mit Ihnen mitzubewegen. Dabei möchte ich sowohl die Wechselwirkungen und Überkreuzungen verschiedener (sozialer) Ungleichskategorien wie Geschlecht, Alter, race/Hautfarbe, Ethnizität/Nationalität, Klasse, Religion und Weltanschauungen, sexuelle Orientierungen, Behinderungen und Beeinträtigungen berücksichtigen, als auch komplexe Erfahrungen von Diskriminierung und Unterdrückung in den Therapieprozess einbeziehen.

Auf diese Weise möchte ich mich im Sinne Alfred Adlers Gemeinschaftsgefühls und dessen heilsamen Wirkung, emotional mit Ihnen mitbewegen und Sie therapeutisch begleiten.

„Gemeinschaftsgefühl ist, mit den Augen eines anderen zu sehen, mit den Ohren eines anderen zu hören, mit dem Herzen eines anderen zu fühlen.“

(Adler, 1928, S. 315).

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